Vereinsphilosophie

Grundsätze und Strategien der TGW Zehnkampf-Union

Die Zehnkampf-Union wurde vor 40 Jahren (im Jahr 1984) von engagierten aktiven oberösterreichischen Zehnkämpfern gegründet (Roland, Georg, Ulrich Werthner, Hans Dullinger, Gernot Kellermayr, Thomas Mühlberger, Franz Aumayr, Konrad Höfinger….). Nach großen Erfolgen in den 80-er Jahren (u.a. Olympiateilnahmen von Georg Werthner in Los Angeles und Seoul) und gewonnen Staatsmeistertiteln im Zehnkampf und der Zehnkampf-Mannschaft, wurde in den 90-er Jahren durch berufliche Herausforderungen und Wohnortwechsel der Protagonisten das LA-Betreuungs-Engagement doch deutlich reduziert. Das vom Verein bereits im Jahr 1984 initiierte Projekt „Jedermann-Zehnkampf“ entwickelte sich jedoch zu einer europäischen Bewegung, bei der unser Verein mit der Organisation von großen und noch größeren Veranstaltungen und immer neuen Teilnehmerrekorden in Linz, Salzburg und Wien (1006 Teilnehmer im Jahr 2000) die Benchmarks setzte.

Im Jahr 2000 fand auch der erste von Roland Werthner konzipierte Kinder-Zehnkampf in Gmunden statt. Bereits im Jahr 2001 war dann der ORF mit einem Kinder-Zehnkampf-Beitrag in der Sendung „Sport am Sonntag“ dabei und im Jahr 2002 wurde der Kinder-Zehnkampf Gmunden mit dem BSO-Sport-Kristall als innovativstes Sportprojekt Österreichs ausgezeichnet. Seither wurde diese Veranstaltung 95 x an mehreren Orten Österreichs ausgetragen. Die größte Veranstaltung fand 2005 in Gmunden mit über 400 teilnehmenden Kindern statt. Viele der derzeitigen österreichischen Spitzenathleten haben beim Kinder-Zehnkampf die Liebe zur LA bzw. Bestätigungen dafür gefunden (Sarah Lagger, Susanne Walli, Verena Preiner, Enzo Diessl, Matthias Lasch…).

Durch die Unterstützung der Firma TGW werden seit 2010 talentierten (Nachwuchs-)Athleten der Zehnkampf-Union besondere Rahmenbedingungen für ihre Sport- und Persönlichkeitsausbildung geboten. Die Unterstützung durch TGW und das besondere Engagement der Trainer führten zu einem unvergleichlichen und anhaltenden Höhenflug des Vereins. In den letzten 12 Jahren war die TGW Zehnkampf-Union mit 11 Cupsiegen 11x der erfolgreichste Leichtathletik-Verein Österreichs. Nachfolgend präsentieren wir jene Organisations- und inhaltlichen Projektgrundsätze, die 2010 zu Beginn der Sponsorkooperation mit TGW schriftlich erstellt wurden. Viele dieser Leitgedanken prägten und prägen das Vereinsleben und die Strukturen der TGW Zehnkampf-Union und sie sollen natürlich auch in den nächsten Jahrzehnten den Leitfaden der Vereinsinitiativen darstellen.

Unser “Athletic dreams” Projekt:

Zielsetzung des Projektes TGW Zehnkampf-Union und der speziellen Förderung ist, dass junge Athleten ihr sportliches Potential in der Sportart Leichtathletik langfristig wirklich ausschöpfen können, dabei in einer harmonischen Gruppe von Freunden und unter der Obhut von pädagogisch hochqualifizierten Trainern tätig sein dürfen und die Vereinbarkeit von Schule, Sport und weiteren notwendigen persönlichkeitsfördernden Maßnahmen immer gewährleistet bleibt.

Als Orientierung für alle betroffenen Personen (Kinder, Eltern, Trainer, Funktionäre, Sponsoren etc.) sollen folgende Grundsätze Leitlinien des Handels bzw. des Trainings- und Vereinsbetriebs sein:

Im Vordergrund steht die harmonische Gesamtentwicklung der Kinder und Jugendlichen in einem außergewöhnlichen leichtathletik-orientierten Umfeld. Eine wesentliche Zielsetzung ist es, die Entwicklung der Kinder zu mündigen Persönlichkeiten mehrdimensional zu fördern und die sportorientierte Lebensphase zu einer umfassend positiv geprägten Zeit zu gestalten.

Neben der engagierten Ausübung der LA soll im Leben der Kinder auch ausreichend Platz für Familienaktivitäten, Freundeskreis, gesellschaftliche Netzwerke, Musik, Kultur und Kunst, Urlaube, Reisen etc. sein. Durch eine aktive Einbindung dieser Lebensbereiche und Interessensgebiete in die LA-Welt der Kinder/Jugendlichen sollen mehrdimensionale Synergieeffekte gezielt ausgelöst werden.

Die Wunschvorstellung einer breiten Persönlichkeitsentwicklung soll jedoch nicht im Widerspruch zu einer klaren Prioritätensetzung der betroffenen Kinder/Jugendlichen mit Fokus Leichtathletik sein. Aus Sicht einer langfristigen Leistungsoptimierung wird angestrebt, dass entwicklungsgemäß die sensiblen Phasen (Entwicklungszeiten mit idealen Anpassungseffekten) sehr gut bis optimal genützt werden.

Die sportliche Hauptzielsetzung im Grundlagenbereich (Alter: 10 bis 15 Jahre) ist die hochqualitative sportartübergreifende koordinative und die koordinativ-technische Ausbildung in mehreren LA-Disziplinen, damit die individuell richtige/beste Entscheidung für eine Disziplinenspezialisierung bzw. Mehrkampforientierung bestmöglich und zum richtigen Zeitpunkt getroffen werden kann.

Sportliche Zielsetzung im Anschlusstrainingsalter (16 – 20) ist die talentabhängige Leistungsoptimierung um einerseits nationale und internationale Erfahrungen sammeln zu können und andererseits die nachfolgende Entscheidung zwischen einem international orientierten Hochleistungs- und einem langfristig orientierten nationalen Leistungssportengagement fundiert und objektiv fällen zu können.

Unser Vereinsprojekt ermöglicht außergewöhnliche Rahmenbedingungen, kann jedoch nur bei einer intakten intrinsischen Motivation jedes einzelnen Beteiligten (insbesondere der Athleten) funktionieren. Mittelfristig ist das Aufzeigen dieser Eigenmotivation daher auch Bedingung für eine Teilnahme am Gesamtprojekt bzw. für die Anspruchsberechtigung von Fördermaßnahmen.

Angestrebt wird von der Projektleitung eine sehr gut funktionierende Betreuungsorganisation (Trainer, Trainingszeiten, Trainingslager, Zugang zu Sportanlagen und -geräten, sportmedizinische Betreuung, Umfeldbetreuung, etc.).  In einem sinnvollen Verhältnis (und mit den Trainern abgestimmt) sollten jedoch von den Athleten auch selbständig Trainingseinheiten durchgeführt werden (10 bis 40%).

Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Funktionieren des Gesamtprojektes ist, dass alle Beteiligten mit großer Motivation das Erreichen der angesprochenen Ziele anstreben und entsprechend überlegte und abgestimmte Handlungen setzen. Dies kann nur bei einem engagierten Einsatz sowohl der Athleten als auch der Betreuer und der Eltern funktionieren. Die Verantwortung für eventuelle kurzfristige Schwachstellen durch Arbeitsüberlastung der überwiegend in der Freizeit tätigen Trainer bzw. durch Konzentration auf schulische Aufgabenstellungen bei den Athleten liegt daher nicht an einzelnen Personen allein. Das Lösen von Problemen – Überwinden von Hindernissen (Hürden) – ist Teil des gewünschten Entwicklungs- und Reifungsprozesses.

Die langfristige sportliche Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung aller beteiligten Schüler/Jugendlichen hat deutliche Priorität vor kurzfristigen Athleten- und Vereinserfolgen.

Der Stellenwert der Gruppe bzw. der Mannschaft bzw. des Vereins wird durch vielfältigste Aktivitäten unterstützt und als entscheidend auch für das Wohl der einzelnen Athleten betrachtet.

Der Erfolg des Gesamtprojektes wird gleichrangig an der Gesamtleistungsstärke des Vereins bzw. gewissen Vereins-/Altersgruppen und an den individuellen Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklungen gemessen.

Einzelaspekte:

Trainingsteilnahme: Aufgrund der unterschiedlichen Wohnorte vieler Athleten über ganz Oberösterreich verstreut bzw. sogar in Kärnten, werden Trainingseinheiten an mehreren Orten angeboten und durchgeführt (Linz, Salzkammergut, Mühlviertel, Vöcklamarkt, Radenthein etc.). Wann immer sinnvoll und möglich werden auch Kurztrainingslager und Wochentrainingslager organisiert. Die Trainingsangebote werden für unterschiedliche Athletengruppen (leistungs-, disziplinen-, altersabhängig) geplant und durchgeführt.

Eine in Quantität und Inhalt abgesprochen Teilnahme an den angebotenen Trainingsmaßnahmen wird von den Athleten erwartet.

Wettkampfbetreuung: Die Betreuung bei Wettkämpfen wird von den offiziellen Betreuern des Vereins und in unterstützender Form auch von den Eltern übernommen. Eine „übertriebene“ fachliche Einbringung bzw. Einflussnahme der Eltern bei Wettkämpfen sollte vermieden werden. Nominierungen für Staffeln und Mannschaftsaufstellungen etc. obliegen den jeweiligen Vereinsverantwortlichen und werden im Regelfall nach objektiv nachvollziehbaren Kriterien durchgeführt.

Abstimmung Schule/Sport: Nur in einer harmonischen Abstimmung zwischen Schule und Training können die „ganzheitlichen“ Projektziele erreicht werden bzw. Überforderungen einzelner Schüler/Jugendlicher vermieden werden. Ein positiver Schulerfolg ist ein wesentlicher Teil des Gesamtprojektes. Eine Verknüpfung von Training und Schule in der Unterstufe bzw. Oberstufe des Talentezentrums des Landes OÖ kann durchaus sinnvoll sein und wird auch vom Verein bzw. dem OÖLV unterstützt. Jene Athleten, die diese Möglichkeit aus unterschiedlichsten Gründen nicht nützen können,  werden vom Verein gleichwertig betreut und gefördert.

Verhalten der Athleten beim Training, bei Wettkämpfen und bei Trainingslagern: Ein charakterlich positives Auftreten und seine vorbildhafte sportliche Einstellung ist ein wesentlicher Teil der Vereinsphilosophie und daher Grundbedingung für eine längerfristige Unterstützung.

Trainingsdokumentation: Das Führen eines Trainingsbuchs hat sich in der Vergangenheit bei vielen Spitzenathleten als sehr förderlich erwiesen und wird innerhalb des Projektes „athletic dreams“ mehrdimensional unterstützt und erwartet. Nach Ansicht der Projektleitung führt die mentale Reflexion der durchgeführten Inhalte, Umfänge und Intensitäten langfristig zu höheren Leistungen und zu einer besseren Identifikation mit dem eigenen Tun.

Dress/Trainingsanzug: Ein einheitliches Auftreten bei allen Wettkämpfen (Dress, Freizeitleibchen, Sweater, Trainingsanzug) wird erwartet.

Leitlinien/Visionen:

Die Leitung der Zehnkampf-Union wurde und wird durch Menschen geprägt, die lebenslange und außergewöhnliche Erfahrungen in der Sportart Leichtathletik gesammelt haben. Diese tiefe Durchdringung und die Liebe zu dieser Sportart prägen die Vereinsphilosophien und die Visionen.

Entsprechend dem olympischen Motto, der Zehnkampf ist die Königsdisziplin der olympischen Spiele, der Zehnkämpfer der König der Athleten, wollen wir motivierten und talentierten jungen Athleten ein ganz besonderes leistungssportliches Umfeld bieten, in denen sie mehrdimensional wertvolle individuelle und soziale Erlebnisse sammeln können. Die Vielseitigkeit soll sowohl im Sport als auch in der Persönlichkeitsentwicklung jene Basis darstellen, aus der sich herausragende Menschen und Leistungen entwickeln können.

Der gemeinsame Prozess – mehrmaliges gemeinsames Training pro Woche, die Trainingslager, die Meisterschaften, die internationalen Wettkampfreisen, die Interaktion zwischen allen Beteiligten (Athleten, Trainer, Vereinsführung, Eltern etc.) – sollte immer von außergewöhnlichen sportlichen, menschlichen und pädagogischen Kompetenzen geprägt sein.

Somit stellen auch gemeinsame verfolgte Vereinsziele und Vereinserfolge (Vereinemeisterschaften, Staffeln, Vereinscup) wichtige gruppendynamische Bausteine dar.

Auf diesem speziellen „athletic-dreams“-Nährboden werden sich immer wieder besondere Athleten entwickeln. Die Teilnahme an internationalen Großereignissen haben wir und werden wir auch weiterhin vielen Athleten ermöglichen können. Auch die höchsten Ziele (Teilnahme und Erfolge bei WM und olympischen Spielen) sollten bei entsprechendem Talent realistisch sein. Ziel ist daher eine engagierte „Talentsicherung“, eine sportliche /technische Ausbildung auf höchstem Niveau und eine höchstkompetente „Begleitung“ unserer Spitzenathleten bis zu den legal erreichbaren Gipfeln der Leichtathletik.

Trotz einer Fokussierung auf den Leistungs- und Hochleistungssport sollten sich jedoch auch immer ein Großteil der Athleten auch auf nationalem und regionalem Leistungsniveau in der Zehnkampf-Union heimisch und wohl fühlen. Unser Motto „athletic dreams“ berücksichtigt auch unterschiedliche Zielszenarien.

Das Weitergeben der eigenen positiven Erfahrungen an Kinder und Jugendliche sichert die Zukunft des Vereins. Wesentliche Ursachen des „Neuaufstiegs“ der Zehnkampf-Union im 3. Jahrtausend liegen in der engagierten Umsetzung des „Kinder-Zehnkampf“-Konzeptes. Über 90-mal seit dem Jahr 2000 wurde diese preisgekrönte Herzeige-Sportveranstaltung bereits von der Familie Werthner in Kooperation mit der Zehnkampf-Union durchgeführt. Viele ehemalige Teilnehmer helfen bereits federführend bei der Fortführung.

 

Über 560 österreichische Meistertitel und viele internationale Topplatzierungen in den letzten 15 Jahren unterstreichen die herausragende Effizienz der gesetzten Maßnahmen. Die langfristige Vision ist sicherlich, dass der besondere Zehnkampf-Union-Spirit über viele weitere Jahre und LA-Generationen weiterlebt.

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