Starke Auftritte der TGW Zehnkampf-Union bei der U20-EM in Tampere

Veröffentlicht am 28. September 2025 von Ulrike Rudorfer

Bei der U20-Europameisterschaft 2024 im finnischen Tampere waren zwei Nachwuchstalente der TGW Zehnkampf-Union am Start: Alexander Heinz und Julius Rudorfer. Sieben Jahre nach der Silbermedaille von Sarah Lagger an derselben Wettkampfstätte konnten die Oberösterreicher erneut mit persönlichen Bestleistungen aufzeigen. Für Medaillen reichte es heuer nicht, doch die gezeigten Leistungen bestätigen die starke Nachwuchsarbeit im Verein.

Alexander Heinz: Persönliche Bestleistung im Zehnkampf – 7.414 Punkte!

Alexander Heinz (Jg. 2006, Gmunden) eröffnete bereits am Donnerstagmorgen als erster von 15 österreichischen Athleten die Titelkämpfe – und beeindruckte mit einem Zehnkampf der Extraklasse.

Am ersten Tag gelangen ihm persönliche Bestleistungen im Kugelstoß und Hochsprung. Trotz eines nicht idealen Weitsprungs blieb er fokussiert und startete am zweiten Tag richtig durch: PBs über 110 m Hürden, im Diskuswurf, im Speerwurf und über 1500 m rundeten einen herausragenden Wettkampf ab.

Mit 7.414 Punkten stellte Alex eine deutliche neue persönliche Bestleistung auf. Besonders bemerkenswert:

Im Diskuswurf (44,24 m) und über 1500 m (4:20,80) war er sogar schneller bzw. weiter als der spätere polnische Goldmedaillengewinner und frisch gebackene U20-Weltrekordhalter Hubert Troscianka.
Über 1500 m lief Alex die zweitbeste Zeit aller 24 Zehnkämpfer.

Einzelleistungen:
11,39 – 6,52 – 12,05 – 1,88 – 49,28 /
15,33 – 44,24 – 4,50 – 54,57 – 4:20,80

Insgesamt erzielte er sieben persönliche Bestleistungen – ein außergewöhnlicher Erfolg für den 72-kg-Athleten, der bereits mit drei Jahren gemeinsam mit seinen älteren Brüdern zur Leichtathletik kam.

Julius Rudorfer: Starker Auftritt über 400 m Hürden und Einsatz in der 4×400-m-Staffel

Julius Rudorfer (Jg. 2007, Sankt Oswald) hatte sich beim Liese-Prokop-Memorial Ende Juni mit 52,60 Sekunden für die U20-EM qualifiziert – und das trotz seines jungen Jahrgangs.

Im Vorlauf über 400 m Hürden zeigte er am Donnerstag eine starke Leistung: In 53,10 Sekunden erreichte er souverän das Semifinale, obwohl er auf der Gegengeraden kurz aus dem Idealrhythmus geriet. Während er im Vorlauf auf der Außenbahn laufen musste, erhielt er im Semifinale am Freitag die Innenbahn – ebenfalls keine optimale Ausgangslage. Dennoch blieb er nahe an seiner Zeit und finishte in 53,12 Sekunden, was ihm insgesamt Rang 21 einbrachte.

Staffel-Einsatz über 4×400 m

Am dritten Wettkampftag durfte Julius erneut ran – diesmal in der 4×400-m-Staffel. Auch Alexander Heinz wäre aufgrund seiner starken 400-m-Form grundsätzlich eine Option gewesen, letztlich entschied man sich aber für folgende Aufstellung:

Raphael Briel – Julius Rudorfer – Michael Gantner – Lukas Stegmüller

Dank der neuen Chip-Zeitnahme in den Startnummern ist ersichtlich, dass alle vier Athleten nahezu identische Zeiten liefen (50,1 – 48,8 – 48,8 – 48,98 Sekunden). Julius zeigte dabei erneut seine hohe läuferische Qualität.

Im dritten Vorlauf erreichte das österreichische Quartett in 3:16,68 Minuten den vierten Rang – hinter Deutschland, Dänemark und Slowenien – und belegte gesamt den 12. Platz. Für einen Finaleinzug wären 3:11,80 Minuten nötig gewesen.

Starke Teamleistung und positive Bilanz

Die Stimmung im österreichischen Team war an allen vier Wettkampftagen ausgezeichnet. Teamleiter Christian Taylor sorgte mit seiner motivierenden Leitung für ein optimales Umfeld. Auch wenn die Ausgangslage im Vorfeld nur geringe Medaillenchancen versprach, konnten die österreichischen Athleten mit zahlreichen persönlichen Bestleistungen überzeugen.

Für den OÖLV und besonders die TGW Zehnkampf-Union sind die beiden 12. Plätze von Alex und Julius die besten männlichen Resultate des gesamten ÖLV-Teams in Tampere.

Text: Georg Werthner