Rückblick WM Tokyo: Endi Kingley


Veröffentlicht am 6. Oktober 2025 von Ulrike Rudorfer

Vor einem Jahr konnte Endi nach seiner schweren Verletzung Ende Mai noch gar nicht laufen. Und dann qualifizierte er sich heuer mit tollen Leistungen und hervorragenden Platzierungen für die WM.


Am 29. Juni verbesserte er bei der Team-EM in Maribor den österreichischen Dreisprungrekord auf eindrucksvolle 16,85 m. 
Am 11. Juli belegte er bei seiner ersten Diamond League-Teilnahme den 6. Platz in Monaco (16,61 m) und am 28. August durfte er sogar beim Diamond League-Finale in Zürich starten und belegte dort mit 16,49 m (nach einer mit 2-wöchiger Verzögerung durchgeführten Korrektur der erzielten Weite) nur einen cm hinter Rang 5 den 6. Platz.

Für die WM startete Trainer Roland Werthner einen 6-wöchigen Formaufbau. In einem 9-tägigen intensiven Trainingslager in Faak wurden nochmals die Grundlagen verstärkt, dann bleiben noch 3 Wochen für die Formentwicklung.  Am 9. September erfolgte der Flug nach Japan. Eine Woche später, nach Gewöhnung an die 7-stündige Zeitverschiebung, stand die Qualifikation am Programm. Und in Tokyo war Endi wie immer bei den Großereignissen in den letzten Jahren in körperlicher und mentaler Hochform.

Bereits in der Qualifikation am 17.9. überraschte er die Fachwelt. 36 Athleten mit großteils besseren PB waren in 2 Gruppen am Start. Der einzige, der eine persönliche Bestleistung aufstellte war Endi. Mit 16,85 m im 2. Versuch egalisierte er seinen österreichischen Rekord und belegte Rang 11. Hinter ihm blieben u.a. die Springer aus China und 3 US-Amerikaner, darunter der Ex-Weltmeister Will Claye.
2 Tage später dann das Finale: Im 3. Versuch sprang Endi tolle 16,71, wobei noch einiges mehr möglich gewesen wäre. Nach 2 Sprüngen war Endi deutlich über dem 11-Meter-Balken und damit gute 40 cm weiter als bei seinen anderen guten Sprüngen. Der erste 17-m-Sprung war da schon sehr realistisch. Leider wirkte sich dann eine leichte Vorwärtsrotation nicht förderlich auf den 3. Sprung (Jump) aus. Auch die Landung gelang nicht optimal. Nach drei Sprüngen war Endi unter den ersten 10 (Platz 9) und nach einer neuen Regel von World athletics durften 10 Springer zum 4. Versuch antreten. Hier gelang ihm aber keine weitere Steigerung mehr und er belegte letztlich den tollen 9. Platz. Und das als eindeutig jüngster Athlet des Finales.

Herzliche Gratulation zu seinen tollen Auftritten in Tokyo!

Foto: © ÖLV / Sonia Maleterova